16.08.2019 Dialoge Meran mit Giuliano Turone: Die tragischen drei Jahre (1978–1980), die die Republik erschüttert haben

Federico Guiglia im Gespräch mit Giuliano Turone, ehemaliger Richter am Kassationsgerichtshof und Autor mehrerer Bücher über die brisantesten und unheimlichsten Geschichten von Kriminellen, Terroristen und Mafiabossen, die sich gegen den italienischen Staat verschworen haben.

Er erhob die Anklage gegen den damaligen Mafiaboss Luciano Liggio. Er kümmerte sich um Ermittlungen, welche in die Geschichte eingingen, etwa die über Michele Sindona, den Mord an Giorgio Ambrosoli, die P2-Geheimloge. Er lehrte das Fach Investigationstechniken an der Universität Cattolica in Mailand. Nun kommt Giuliano Turone, ehemaliger Richter am Kassationsgerichtshof und Autor mehrerer Bücher über die brisantesten und unheimlichsten Geschichten von Kriminellen, Terroristen und Mafiabossen, die sich gegen den italienischen Staat verschworen haben, nach Meran. Federico Guiglia wird ihn im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Akademie deutsch-italienischer Studien interviewen. Dem Publikum wird der ehemalige Richter über den Inhalt seines letzten Buches „Italia occulta“ (Chiarelettere) berichten.

Geheimnisse und Verschwörungen, bestrafte und ungestrafte Verbrechen, Verräter und Helden der Institutionen: Um all dies wird es gehen, angefangen mit den „dramatischen drei Jahren“, die Italien ab dem Mord an Aldo Moro Italien zwischen 1978 und 1980 auf dramatische Weise heimsuchten. In jener furchtbaren Zeit wurde Giorgio Ambrosoli umgebracht. „Er war ein Patriot“, betont Giuliano Turone, „eine Definition, die heute ungebräuchlich, für ihn aber notwendig ist“. Die Einsamkeit und das Beispiel eines bedeutenden Italieners, der, wie viele andere tapfere Staatsanwälte, Richter und Ordnungskräfte für die Freiheit und die Würde des Staates sorgte, während dieser lange Zeit von dunklen Kräften bedroht und von unklaren Geschehnissen verletzt wurde. Damit diese Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten, ist deren Kenntnis gerade für die jüngeren Generationen von großer Bedeutung.