Strafrichter Cuno Tarfusser im Gespräch mit Eberhard Daum
Im Rahmen der „Dialoge Meran“ gibt Cuno Tarfusser im Gespräch mit Eberhard Daum einen Einblick in die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofes. Er schildert die verschiedensten Aspekte einer oft fast aussichtslosen Strafverfolgung von Angeklagten, denen Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden.
Der Meraner Cuno Tarfusser gehört zu den bekanntesten Juristen Südtirols. Als leitender Bozner Staatsanwalt von 2001 bis 2009 hat er das Justizwesen reformiert und entscheidende Impulse für eine straffere und effizientere Organisation seiner Abteilung gegeben. 2009 wurde Tarfusser als Richter des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag berufen. Dieses ständige Strafgericht ist für die Verfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zuständig.
In seiner jetzt zu Ende gehenden Ära in Den Haag hatte Tarfusser mit zahlreichen prominenten Angeklagten zu tun. So etwa mit dem kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta, dem Präsidenten der Elfenbeinküste Laurent Gbagbo oder dem gefürchteten ugandischen War Lord Dominique Ongwen. Außerdem hat er den Haftbefehl gegen den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi und dessen Sohn erlassen.