Zwischen Sommerfrische und Klimawandel. Die Alpen und der Tourismus – eine 200-jährige ambivalente Beziehung.
Freizeit und Tourismus sind Begriffe und Phänomene, die sich erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts in Europa herausgebildet haben. Hinter ihnen verbirgt sich eine gesell-schaftliche Veränderung, die stärker als andere Raumwirksamkeit zeigt und die Alpine Kulturlandschaft markant prägte.
Die Alpen und vergleichbare alpine Räume wie etwa die Karpaten blicken mittlerweile auf eine fast 200jährige Tradition und Erfahrung im bzw. mit dem Tourismus zurück. Mit dem zunehmend auch ins breite gesellschaftliche Bewusstsein eindringenden Klima-wandel, der alljährlichen Frage nach Schneesicherheit in den Skigebieten, aber auch den enormen Kosten für die Infrastruktur – was zu einem großen Teil den Wintertourismus betrifft – und der an ihre Grenzen stoßenden Belastung von Gesellschaft wie Kulturland-schaft in den Destinationen hat in den letzten Jahren dieses Umdenken bestimmt; ein Umdenken, das sowohl von den „Bereisten“ als auch von den Reisenden selbst ausgeht.