26.04. – 17.06.2022 Ausstellung: Wortatlas – Fotografie: Menschenbilder Südtirol

Ausstellung „Wortatlas“

Ein autobiografisches Projekt

Eine Reise durch die Wort-Welt von Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die hier in Südtirol Schutz suchen: Dazu laden die Akademie Meran und die Caritas im Rahmen der Ausstellung „Wortatlas“ ein.

Die Ausstellung ist das Ergebnis des gleichnamigen Projektes im Haus Aaron, einem von der Caritas geführten Flüchtlingshaus in Bozen. Dabei haben die insgesamt 35 Teilnehmenden aus Bangladesch, Pakistan, Irak, Guinea, Senegal, Nigeria, Marokko und Kenia 18 Monate lang in Gesprächen und Interviews Worte gesucht, um ihr Leben zu beschreiben, ohne ihre Existenz allein auf das zu reduzieren, was sie auf ihrer Flucht zurückgelassen und scheinbar verloren haben. Entstanden sind dabei Sätze mit ganz persönlichen Gedanken zu Themen wie Freundschaft, Toleranz, Angst oder auch Schwarz/Weiß. Diese wurden auf eigens gestalteten Stoffbannern aufgedruckt. „In 21 intensiven Treffen haben wir uns mit Bildern, Filmen, Gedichten und auch klassischen Erzählungen beschäftigt. Diese waren der Ausgangspunkt, um Worte für die eigene Geschichte und Erfahrungen zu finden. Entsprechend gibt der ‚Wortatlas‘ Einblicke in das Denken von Menschen, die eine gefährliche Reise hinter sich haben, die ihre Sprache, ihre Kultur und auch viele Beziehungen zurückgelassen haben, um hier neu anzufangen. Dass sie sich Worte in einer neuen Sprache aneignen, um ihr Leben zu beschreiben und ihre Gedanken auszudrücken, hilft ihnen, ihr eigenes Selbst in dieser für sie völlig fremden Umgebung neu zu entdecken, ihre persönliche Geschichte anzunehmen und Orientierung zu finden“, erklärt der Caritas-Mitarbeiter Alessandro Pedrotti, der das Projekt mit zwei freiwilligen Helferinnen betreut. Unterstützt wurde das Projekt „Wortatlas“ vom 8xmille-Fonds der italienischen Bischofskonferenz.


Fotografien: Menschenbilder aus dem Südtirol der 30er Jahre



Freilichtausstellung „Villa San Marco“